Unscharf. Eine neue Sichtweise auf die Kunst

Vom 17. September bis 12. April 2026 beherbergt das CaixaForum Madrid eine Ausstellung, die das Konzept des Unscharfen, des Verschwommenen und Ungenauen als Ausdrucksmittel in der Kunst betrachtet.

Monets Seerosen-Bilder begründeten das Konzept der Unschärfe in der Kunst, ein Phänomen, das für spätere Künstler eine neue Art des Weltverständnisses darstellte. Die Ausstellung beschreibt damit einen Schlüssel zum Verständnis für Teile der modernen und zeitgenössischen bildenden Kunst.

Die zunächst als Variante der abstrakten Malerei betrachtete Bildreihe gilt zugleich als Vorläufer großer immersiver Installationen. Der verschwommene und unscharfe Effekt, der die weiten Wasserflächen der Leinwände kennzeichnet, wurde lange nicht analysiert und gilt heute als bewusste ästhetische Entscheidung.

Die vom Pariser Musée de l'Orangerie in Zusammenarbeit mit der Stiftung „La Caixa” konzipierte Ausstellung gliedert sich in mehrere Abschnitte und verfolgt – ausgehend von den ästhetischen Wurzeln der Unschärfe im 19. und frühen 20. Jahrhundert – die intellektuellen, wissenschaftlichen, sozialen und künstlerischen Umwälzungen in der Entstehungszeit des Impressionismus. Gezeigt werden Gemälde, Videos, Fotografien und Installationen verschiedener Künstler wie Alberto Giacometti, Gerhard Richter, Mark Rothko, Eva Nielsen, Claude Monet, Thomas Ruff, Alfredo Jaar, Soledad Sevilla, Christian Boltanski, Mame-Diarra Niang, Bill Viola und weiteren.

Bildnachweis:

• Alfredo Jaar, Six Seconds, 2001. © Alfredo Jaar, VEGAP, Madrid, 2025
• Hiroshi Sugimoto, Sea of Japan, Hokkaido, 1987. Sammlung für zeitgenössische Kunst der Stiftung „La Caixa” © Hiroshi Sugimoto
• Pedro G. Romero, Sodoma y Gomorra (Nuclear, Lot, Puerta del infierno), 1989. Sammlung für zeitgenössische Kunst der Stiftung „La Caixa” © Pedro G. Romero